MordsGaudi in Fackenreuth
Bayerische Krimikomödie mit Lachgarantie
Ein verkateter Dorfpolizist, bemalte Schweine auf dem Friedhof und ein Mord ohne Erinnerung – Fackenreuth steht Kopf
Dorfpolizist Xaver Gottwald erwacht nackt und mit brummendem Schädel auf einer Kirchenbank. Ein Foto zeigt ihn in eindeutiger Pose mit einer unbekannten Schönheit – doch an nichts kann er sich erinnern. Während er versucht, die Ereignisse der letzten Nacht zu rekonstruieren, herrscht im Dorf das blanke Chaos: Reifenspuren in der Kirche, bemalte Schweine auf dem Friedhof und Pinguine in Kühlregalen.
Xavers einzige Spur ist das mysteriöse Foto, und seine Suche nach der Unbekannten führt ihn auf eine durchgeknallte Schnitzeljagd. Dabei begegnet er skurrilen Gestalten, stößt auf eine seltsame Liste und entdeckt eine Orgie im Keller des Café Herzis – mittendrin: er selbst. Als dann auch noch ein Mord gemeldet wird und sich niemand im Ort an etwas erinnern kann, beginnt das wahre Chaos.
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leseprobe aus „Mordsgaudi in Fackenreuth“
Ein Niesen – sein eigenes – reißt Xaver Gottwald, Dorfpolizist im oberbayerischen Dorf Fackenreuth, aus dem Schlaf. Ein mächtiges, lautes Niesen, so gewaltig, dass es mehrfach widerhallt. Noch mit geschlossenen Augen tastet er nach seiner Hosentasche und zieht ein Taschentuch hervor, in das er sich schnäuzt. Als er sich herumdreht, spürt er, wie hart seine Unterlage ist. Seine Zunge klebt am Gaumen und er schmeckt Chlor.
Hm, denkt er, Chlor.
Irgendwann ist er wach genug, um die Augen zu öffnen, und dann dauerts noch ein paar Sekunden, bis er das, was er sieht, auch versteht: Holz. Poliert. Er richtet sich aus dem Liegen ins Sitzen auf, doch auch was er jetzt erblickt, macht seine Situation nicht verständlicher. Offensichtlich hat er nämlich auf einer Kirchenbank geschlafen. Vor ihm stehen weitere Kirchenbänke, eng aneinandergestellt, und dann kommt eine Wand. Mühsam dreht Xaver sich um und erkennt, dass er sich tatsächlich in der Kirche befindet, nämlich in der Pfarrkirche von Fackenreuth. Die ist allerdings in einem Zustand, in dem Xaver sie noch nie gesehen hat. Und das, obwohl er in den 42 Jahren, die er jetzt schon auf diesem Planeten wandelt, einigermaßen regelmäßig hier war. Die Bänke sind allesamt zur Seite geräumt worden, wodurch das Kirchenschiff nun viel Platz bietet. Dieser wurde offensichtlich als Testgelände gebraucht, zumindest ist der gesamte Steinfliesenboden voller Reifenspuren.
Diese stammen von Mopeds, Rollern und Motorrädern, welche ebenfalls hier sind. Sie stehen herum oder liegen umgekippt am Boden. Erst jetzt fällt Xaver der Gestank nach kalten Abgasen auf, der in der Luft hängt.
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Als er am Polizeiposten ankommt, kramt Xaver seinen Schlüssel aus der Hosentasche. Dabei fällt ein Blättchen Papier zu Boden, das offenbar auch darin gewesen ist. Er hebt es auf und sieht, dass es sich um ein kleines Foto handelt, von so einer modernen digitalen Sofortbildkamera. Bevor er sich das Foto genauer ansieht, will er jedoch hineingehen und schon einmal seinen PC starten und Kaffee aufstellen.
Einige Minuten später brodelt der Wachmacher in der Kanne und Xaver sitzt an seinem Schreibtisch, mit dem Hörer des Festnetztelefons am Ohr. Er versucht, einen seiner Leute zu erreichen, doch vergebens. Nach der neunten oder zehnten Nummer gibt er es auf. Er versucht, den Kloß in seinem Hals hinunterzuschlucken, doch das gelingt nicht. Ist er tatsächlich der einzige, der letzte Mensch in Fackenreuth?
Er widmet sich dem Sofortbild. Es ist ein Selfie: Xaver sitzt auf einem Motorrad – zumindest halten seine Hände einen Lenker – und eine Frau stützt ihr Kinn von hinten auf seine Schulter. Sie hat feuerrote, lange Haare, waagrechte schwarze Striche unter den Augen, die Zunge herausgestreckt und von ihrer Faust sind der Zeige- und der kleine Finger abgespreizt. Xaver kennt die Frau nicht, aber sie scheint hübsch zu sein, zumindest, soweit er das bei ihrem verzerrten Gesicht sehen kann. Sein eigenes sieht ungewohnt heroisch aus, überlegen – machomäßig männlich. Und auch er hat waagrechte Striche auf den Jochbeinen. Im Reflex greift er sich ans Gesicht, dann eilt er in den Waschraum, um sich im Spiegel anzusehen.