Starmord am Wörthersee
Kärnten Krimi
Saskia Frenzen, ein deutscher Schlagerstar, wird in einem anonymen Drohbrief mit dem Tod bedroht, sollte sie, wie geplant, bei der bevorstehenden „Starnacht am Wörthersee“ auftreten.
Der Klagenfurter Berufsdetektiv Heinz Sablatnig erhält den Auftrag, den Schreiber des Drohbriefs ausfindig zu machen, ein zeitlich sehr knappes Unterfangen.
Im Zuge seiner Ermittlungen werden Heinz, Saskia und deren Visagistin Anne von Unbekannten entführt, wobei Anne ums Leben kommt.
Heinz gelingt es, sich und Saskia aus der Gewalt der Entführer zu befreien, doch als sich herausstellt, dass Anne ermordet wurde, wird Saskias Auftritt bei der Starnacht zu einem Spiel auf Leben und Tod.
„Mit einem Ruck setzte er sich auf, befühlte hektisch seine direkte Umgebung und erkannte schließlich, dass er auf einem harten, kalten Boden saß und an einer ebenso harten, kalten Wand lehnte. Er war gefangen – schon wieder!„
Starmord am Wörthersee
„Saskia Frenzen sollte ursprünglich eine allürendurchsetzte Zicke werden. Als meine Recherchen zeigten, dass Stars, die mit einem großen Tross an Mitarbeitern von Konzert zu Konzert ziehen, vor allem auch menschliche Qualitäten haben müssen, habe ich das geändert. Ich finde, das hat die Figur letztlich noch interessanter gemacht.“
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Starmord am Wörthersee gibt es auch als Hörbuch.
Leseprobe aus Starmord am Wörthersee
Heinz konnte mit Schlagermusik nichts anfangen, dennoch war selbst ihm der kometenhafte Aufstieg der deutschen Sängerin Saskia Frenzen in den vergangenen Jahren nicht entgangen. Frank Mertens war offenbar ihr Manager.
„Allerdings hat sie dieser Tage einen Drohbrief erhalten, den ich nicht auf die leichte Schulter nehme. Natürlich bekommen Stars wie Saskia merkwürdige Briefe am laufenden Meter, viele kommen von krankhaft verliebten Fans, und immer wieder mal machen sich auch Leute Luft, die es nicht ausstehen können, dass ihre Musik landauf landab zu jeder Stunde und auf jedem Sender gespielt wird.“ Mertens verzog den Mund zu einem nachsichtigen Lächeln. „Das verstehen wir alles, sind aber trotzdem auf der Hut, wenn zumeist auch Gott sei Dank unbegründet. Aber bei einem Brief wie dem, um den es hier geht, traue ich mir eine seriöse Einschätzung nicht zu.“ Er öffnete die Mappe, die auf dem Tischchen vor ihm lag, und entnahm ihr einen transparenten, wieder verschließbaren Gefrierbeutel, den er zu Direktor Oberhofer hinschob.
Der Beutel enthielt ein Blatt Papier und ein Kuvert. Die Schrift auf beiden Stücken war, soweit Heinz es sehen konnte, unregelmäßig und krakelig.
Oberhofer überflog Brief und Kuvert, gab einen Zischlaut von sich und schüttelte den Kopf. Er wendete den Gefrierbeutel und kontrollierte kurz die Rückseite der Schriftstücke, dann gab er sie an Heinz weiter. „Klingt nach jemandem, der die Gegebenheiten vor Ort kennt“, meinte er zu Mertens. „Ich nehme an, Frau Frenzen ist während ihres Kärnten-Aufenthalts im Seepark Hotel untergebracht?“
„Ja, ist sie. Brief und Kuvert sind übrigens gleich nach dem Öffnen in diesen Beutel gesteckt worden, um etwaige Fingerabdrücke des Absenders zu schützen.“
Während sich der Direktor anerkennend über die Umsicht des Managers äußerte und dieser erklärte, die für die Fanpost zuständige Dame sei für solche Fälle geschult, nahm Heinz den Brief in näheren Augenschein. Das weiße Blatt Papier hatte ein Eselsohr und war an zwei Stellen zerknittert, die Biegefalten verliefen asymmetrisch. Auch die Schrift war unregelmäßig und verzerrt, stellenweise gar nicht lesbar. Kleckse des verwendeten, offensichtlich schmierenden Kugelschreibers verunzierten das Blatt zusätzlich, es wirkte, als hätte der Briefschreiber sein Werk in einem Rauschzustand verrichtet. Vielleicht handelte es sich auch um einen psychisch Kranken unter Tabletteneinfluss; alles in allem keine beruhigenden Aussichten. Der Inhalt passte zur Form:
Wenn du willst das dir nix passiert, bleibst du, wo du bist! Aber machst du dein Maul auf bei der Starnacht bist du dran! Und in der rechten unteren Ecke stand in schräg angeführten Zeilen: Komm noch einmal ins Seepark und ich lösch ich dir das Licht, du S…!
Heinz konnte sich lebhaft vorstellen, was das letzte, unleserliche Wort bedeuten sollte.
„Wahrscheinlich ist das Ganze nur ein Sturm im Wasserglas“, meinte Mertens nun. „Auf mich wirkt es, als hätte sich ein frustrierter Kritiker Mut angesoffen und den Brief abgeschickt, bevor er wieder nüchtern war. Aber selbstverständlich dürfen wir keinesfalls davon ausgehen.“
„Wann war Frau Frenzen zum letzten Mal im Seepark Hotel?“, fragte Heinz den Manager.
Dieser musterte ihn mit einem anerkennenden Lächeln. „Ich sehe, Sie verstehen. Saskia und ihr Team waren im Vorjahr dort einquartiert, im Rahmen eines Konzerts in der Wörthersee-Arena. Das muss irgendwann im Frühjahr gewesen sein. Wenn Sie es genau wissen wollen, muss ich nachsehen, ich war damals noch nicht ihr Manager.“
Direktor Oberhofer blickte verständnislos zwischen Heinz und Mertens hin und her. „Ich fürchte, mir ist da etwas entgangen.“
„Im Drohbrief steht: Komm noch einmal ins Seepark, das bedeutet, dass sie schon einmal dort gewesen sein muss“, erklärte Heinz, und der Manager fügte hinzu: „Das ist auch der Grund, warum ich den Schrieb durchaus ernst nehme. Der Briefschreiber hat intime Kenntnisse über Saskias Pläne, so konkret werden die üblichen Verrückten selten.“
Leseprobe 2
„Erzählen Sie mir bitte, was sich vergangenes Jahr ereignet hat, ich meine zwischen Ihnen und Saskia Frenzen“, forderte Heinz den Kellner auf.
Wolfgang Lechner lachte unsicher und ließ sich ebenso unsicher auf dem Stuhl Heinz gegenüber nieder. „Das ist eine gute Frage.“ Seine Stimme war leise. „Um die Wahrheit zu sagen, das frage ich mich seither auch immer wieder, aber ich werde nach wie vor nicht schlau daraus.“
„Erzählen Sie.“
„Am Abend ihrer Anreise haben Frau Frenzen und einige Mitglieder ihres Teams hier im Restaurant zu Abend gegessen. Die Leute waren alle locker drauf, und Frau Frenzen war erstaunlich freundlich; richtig herzlich war sie.“
„Warum finden Sie das erstaunlich?“
„Na ja, ich meine, für einen Star ihrer Güte – da erwartet man doch allerhand Allüren. Aber wie gesagt, es war eine lustige Runde, und es war ein Vergnügen, sie zu bedienen. Frau Frenzen hat auf alles eine schlagkräftige Antwort gehabt, sie war herausfordernd, aber nicht beleidigend. Im Grunde war der Austausch mit ihr wie ein unaufdringlicher Flirt, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich habe das Gefühl gehabt, die Stimmung sei für alle Anwesenden perfekt. Auch der Abschied war herzlich und humorvoll, und sie hat uns allen viel Trinkgeld gegeben. Uns Kellnern, meine ich.
Und dann, ein paar Stunden später, es war kurz vor Sperrstunde, da ist einer aus ihrer Runde noch einmal aufgetaucht, hat sich vor mich hingestellt und mich ganz böse angeschaut. Es war so bedrohlich, dass ich kurz geglaubt habe, er will mir eine reinhauen, aber dann hat er gesagt: ‚Ihnen ist schon klar, dass Sie mit Ihrem Auftritt vorhin wahrscheinlich Ihre Karriere als Kellner beendet haben?‘ Ich … ich bin aus allen Wolken gefallen und habe ihn gefragt, was ich denn getan hätte, da hat der Mann gemeint: ‚Ihre Anmache vorhin, die grenzt ja wohl an sexuelle Belästigung. Saskia war darüber so empört, dass sie Schlaftabletten nehmen musste, um sich zu beruhigen.‘
Ich habe gesagt: ‚Anmache? Was denn für eine Anmache? Wir haben uns doch blendend miteinander verstanden!‘
Aber der Mann hat gemeint: ‚Sie vielleicht, Saskia nicht. Ich kann nur für Sie hoffen, dass Saskia morgen beim Konzert in Topform sein wird, denn wenn nicht, wird sie Sie auf Schadenersatz verklagen. Und das werden Sie sich bei Ihrem Gehalt nicht leisten können, egal, wie lange Sie leben.‘
Ich wollte die Sache noch klären, mich gegebenenfalls entschuldigen, aber der Mann hat sich einfach umgedreht und ist wieder gegangen.“
„Was war dann?“
„Was war dann … dann … dann war ich fertig, wie Sie sich vorstellen können. Ich habe mit meinen Kollegen gesprochen, die noch da waren, und alle haben denselben Eindruck von dem Abend gehabt wie ich. In der Nacht habe ich kein Auge zugetan.“
„Hat Frau Frenzen ihre Drohung wahrgemacht?“
„Nein, hat sie nicht. Am nächsten Tag hat Frau Anderwald die Weisung durchgegeben, dass sich alle Mitarbeiter bei ihr melden sollen, die einen Konflikt mit Frau Frenzen gehabt haben, und natürlich bin ich zu ihr gegangen. Sie hat sich meine Geschichte angehört und gemeint, ich solle mir das Ganze nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Es hätte noch andere ähnliche Vorfälle gegeben und sie wolle abwarten, was dabei herauskäme. Aber das war’s dann, da ist nichts dabei herausgekommen.“
„Haben Sie eine Erklärung für dieses Verhalten, ich meine von Frau Frenzen?“
„Nein, wie gesagt, nicht im Geringsten, ich stehe vor einem Rätsel. Ich kann mir das nur so erklären, dass Frau Frenzen einen – na ja, sagen wir einmal – einen etwas eigenen Charakter hat.“
Heinz sah in Lechners Augen, dass er etwas anderes meinte, und half ihm: „Sie meinen, ein psychisches Problem?“
Der Kellner lachte peinlich berührt und erwiderte: „Im Gegensatz zu mir dürfen Sie es so auszudrücken.“
Leseprobe 3
Mit einem Ruck setzte er sich auf, befühlte hektisch seine direkte Umgebung und erkannte schließlich, dass er auf einem harten, kalten Boden saß und an einer ebenso harten, kalten Wand lehnte. Er war gefangen – schon wieder! Er spürte, wie seine Atmung und sein Herzschlag beschleunigten, hörte beides von innen. Ruhig, Heinz, ruhig, sagte er zu sich selbst. Vernunft, das war es, Vernunft war immer noch das beste Mittel gegen Panik, er musste sich konzentrieren. Was war geschehen, woran konnte er sich erinnern? Vor der Schwärze in seiner Blickrichtung tauchten Bilder auf. Er hockte in der Stretchlimousine vor der Bar, schenkte Wasser in ein Glas. Wasser, Glas und Hände verschwammen – Saskia Frenzen und Anne Schneider sanken in ihren Sitzen zusammen, hatten die Augen geschlossen – Filmriss. Wie war das möglich gewesen? Mit einem Gas? Eine nicht erwartete Limousine mit einem Fahrer, der sich nicht zeigte – er war entführt worden. Natürlich nicht er, sondern Saskia; er und wohl auch Anne waren zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Aber wo war er hier und wo waren die beiden Frauen?
Er befühlte Boden und Wand, klopfte daran. Es war gewelltes Metall, der Boden massiv, die Wand aus Blech. Er drehte sich auf alle viere und hielt inne. Schwankte der Boden oder war das sein Kreislauf? Er bewegte sich hin und her; tatsächlich, der Boden schwankte. Befand er sich auf einem Boot? Als er langsam aufstand, schlug er sich den Kopf an. Die Decke war niedrig und ebenfalls aus Blech, er konnte nur gebückt stehen. Vorsichtig ging er einen Schritt und stieß dabei mit dem Fuß an etwas Weiches. Ja, richtig, der Stoffballen. Er bückte sich und betastete den Gegenstand. Es brauchte nur wenige Sekunden, bis er erkannte, dass es sich dabei um eine Frau handelte, die auf dem Rücken lag. Heinz tastete sich nach oben und schrak zurück – ihr Gesicht war kalt.
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